Nico Roller

80 Schüler informieren sich bei Ausbildungsbörse in der Steiner Heynlinschule

Egal, ob Schreiner, Galvanikbetrieb, Werkzeugbauer, Einzelhändler oder Werbeagentur: Die Ausbildungsbörse in der Steiner Heynlinschule bildet eine große Vielfalt unterschiedlicher Berufsbilder ab.

Rund 80 Schüler gehen mit ihren Laufzetteln von einem Stand zum nächsten, führen Gespräche mit den Firmenvertretern und machen sich Notizen.

Eine von ihnen ist Lara. Die 16-Jährige weiß schon genau, was sie nach der Schule werden will: Zerspanungsmechanikerin. Dass ihr das Arbeiten mit Metall Spaß macht, weiß sie, weil sie schon zwei Praktika absolviert hat. Nach der zehnten Klasse will sie den Realschulabschluss absolvieren, dann in die Ausbildung starten und hinterher noch das Abitur ablegen. Auch Nikita Naumov ist auf der Ausbildungsbörse unterwegs – aber nicht als Schüler, sondern als Berater. Früher ging der 18-Jährige selbst auf die Heynlinschule, seit gut einem Jahr absolviert er eine Ausbildung bei der Firma Zecha in Stein. Er sagt: Das Interesse sei bei einer Ausbildung das Wichtigste. Deshalb rät er den Schülern, sich schon früh darum zu kümmern und sich zu überlegen, in welche Richtung sie beruflich gehen wollen. Praktika seien immer sinnvoll, denn dabei könnten beide Seiten – Schüler und Unternehmen – sehen, ob es passt.

Praktika bietet man für interessierte Schüler auch bei IMO in Königsbach an. Der familiengeführte Galvanikbetrieb ist auf der Suche nach Auszubildenden, momentan vor allem nach Oberflächenbeschichtern, Maschinen- und Anlagenführern. Berufe, die laut Ausbildungsleiter Hubert Maisenbacher unter Jugendlichen relativ unbekannt sind. Zu Unrecht, denn genau diese Leute seien momentan sehr gefragt. „Das sind später die Spezialisten an den Anlagen direkt vor Ort in der Produktion“, sagt Maisenbacher. Die Schüler hören nicht nur ihm, sondern auch den anderen Firmenvertretern aufmerksam zu. Die Ausbildungsbörse sei eine „Win-Win-Situation“ für Schüler und Unternehmen, sagt Lutz Kiebelstein. Der Lehrer koordiniert an der Heynlinschule die Berufswegeplanung und erklärt, man wolle mit der Veranstaltung die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Schülern anstoßen. Dass alle Aussteller gleichzeitig Bildungspartner sind, hat den Vorteil, dass man mit ihnen ohnehin das ganze Jahr über zusammenarbeitet, etwa beim Bewerbertraining oder bei Betriebsbesichtigungen. „So mancher Schüler hat in den vergangenen Jahren schon einen Ausbildungsplatz bei einem unserer Bildungspartner bekommen.“ 16 Bildungspartner hat die Steiner Heynlinschule momentan.

 

Drei sind erst vor kurzem dazugekommen: die Firma Zecha aus Stein, Edeka Schröter und die SUBA-Gruppe mit ihren Unternehmen Noxon, Rotec-CNC, Schroeder und Bauer, PPM, EMA und P3. Weil es gerade in den technischen Berufen im Allgemeinen immer schwerer werde, geeignete Auszubildende zu finden, gehe man als Unternehmen in die Offensive, erklärt Dominik Bauer von der SUBA-Gruppe. Unter anderem zeigt man Präsenz auf Ausbildungsbörsen und ermöglicht interessierten Schülern regelmäßig Praktika. Bauer sagt, neben spannenden Ausbildungsberufen, etwa zum Werkzeugmechaniker oder zum Stanz- und Umformmechaniker, biete man gutes Gehalt, flache Hierarchien und Aufstiegsmöglichkeiten. – Nico Roller