Rund 90 Jugendliche informieren sich bei Ausbildungsbörse in der Heynlinschule
Nico Roller
Mit ihren Laufkarten in der Hand steuern sie zielsicher einen Tisch nach dem anderen an, setzen sich und beginnen, mit ihrem Gegenüber über die berufliche Zukunft zu reden: Rund 90 Neunt- und Zehntklässler der Steiner Heynlinschule informieren sich bei einer Ausbildungsbörse bei den zehn Firmen und Dienstleistern, die ihre Stände in der Aula aufgebaut haben. Alle sind Bildungspartner der Schule. Ein Konzept, das die beiden Schülerinnen Aurora und Michelle gut finden: Viele Berufsbilder seien an einem Platz vereint, sagen die 15-Jährigen, die nach dem Abschluss nicht gleich eine Ausbildung beginnen, sondern sich zuerst schulisch weiterbilden wollen. Auch Julian hat schon eine Vorstellung davon, was er nach der Schule machen will: entweder im IT-Bereich oder in der metallverarbeitenden Industrie tätig werden. Der 16-Jährige sagt, er kenne sich gut mit dem Computer aus und interessiere sich so sehr für Mathe, dass er darin eine Eins habe.
Der Förderverein der Heynlinschule zeigte sich großzügig und sorgte fürs leibliche Wohl.
Auch Dennis Güler ist auf der Ausbildungsbörse unterwegs – aber nicht als Schüler, sondern als Berater. Früher ging er selbst auf die Heynlinschule, seit kurzem absolviert er eine Ausbildung bei IMO. Er rät den Schülern, sich im Unterricht anzustrengen, sich gut zu präsentieren, sich schon früh Gedanken über die Ausbildung zu machen und sich rechtzeitig dafür zu bewerben. „Sonst fährt der Zug sehr schnell ab.“ Die Schüler hören nicht nur ihm, sondern auch den anderen Firmenvertretern aufmerksam zu. Für Tobias Wendel ist es das erste Mal, dass er an einer Ausbildungsbörse teilnimmt. Der Schreiner sagt, man suche dringend Azubis, um dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. „Schreiner ist ein schöner Beruf mit viel Abwechslung“, erklärt er und hofft, damit zu den Schülern vorzudringen. Viele seien wirklich interessiert gewesen, meint Wendel.
Das bestätigt Lutz Kiebelstein. Er weiß auch, warum: „Die Schüler wissen, dass sie hier wichtige Perspektiven aufgezeigt bekommen für ihre berufliche Zukunft.“ Der Lehrer koordiniert an der Heynlinschule die Berufswegeplanung und spricht in Bezug auf die Ausbildungsbörse von einer „Win-Win-Situation“ für Schüler und Unternehmen. Er sagt, man wolle mit der Veranstaltung die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Schülern anstoßen. Dass alle Aussteller gleichzeitig Bildungspartner sind, hat den Vorteil, dass man mit ihnen ohnehin das ganze Jahr über zusammenarbeitet, etwa beim Bewerbertraining oder bei Betriebsbesichtigungen. „So mancher Schüler hat in den vergangenen Jahren schon einen Ausbildungsplatz bei einem unserer Bildungspartner bekommen.“