Ausbildungsbörse in Stein ermöglicht Schülern den persönlichen Kontakt zu Betrieben
von Nico Roller
Wie sind die Arbeitszeiten? Wo kann man sich bewerben? Gibt es die Möglichkeit für ein Praktikum? Das sind nur einige der Fragen, die am Freitagabend in der Aula der Steiner Heynlinschule im Mittelpunkt standen. Dort haben sich bei der jährlichen Ausbildungsbörse rund 60 Neunt- und Zehntklässler aktiv um ihre berufliche Zukunft gekümmert, haben Gespräche mit Unternehmensvertretern geführt und sich fleißig Notizen gemacht. Rektorin Stefanie Stadtaus sieht in der bereits seit einigen Jahren existierenden Veranstaltung einen Mehrwert für beide Seiten: für die Betriebe, die dadurch Nachwuchs gewinnen können. Und für die Schüler, die dadurch auch bisher unbekannte Berufsbilder kennlernen, früh Kontakte zu potenziellen Ausbildungsstellen knüpfen und ein Netzwerk aufbauen können. „Sie üben ihr Auftreten, den Umgang mit anderen und das Wagen des ersten Schritts“, erklärt Lehrerin Franziska Ziemer, die die Ausbildungsbörse federführend umgesetzt hat und betont, man sei immer darum bemüht, das Bestehende noch besser zu machen.
Hören aufmerksam zu: Kristin Hölzle informiert diese Schülerinnen bei der Ausbildungsbörse der Steiner Heynlinschule über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten bei der Edeka. (rol)
In der Aula haben am Freitagabend zehn Aussteller ihre Stände aufgebaut. An einem sitzt Christian Mast vom Europäischen Hof in Königsbach, einem Hotel mit Restaurant. Er sei auf der Suche nach Mitarbeitern, speziell Auszubildenden, sagt er und erklärt, in seiner Branche brauche es Motivation, gute Laune, Freude am Beruf und am Kontakt mit Menschen. „Man muss für andere da sein – auch zu Zeiten, an denen viele andere nicht arbeiten.“ Auf der Ausbildungsbörse in der Steiner Heynlinschule ist er nicht zum ersten Mal. „Das ist eine sehr positive Sache und ich bin überzeugt, dass es wieder Früchte trägt“, sagt Mast, der aktuell drei Auszubildende hat, die früher auf der Heynlinschule waren. „Ich bin positiv gestimmt, dass auch heute einer hängenbleibt.“ Mast ist überzeugt: „Man muss die jungen Menschen motivieren und ihnen das Berufsleben näherbringen.“ Deswegen ist er gerne Bildungspartner der Schule – so wie auch alle anderen Aussteller auf der Ausbildungsbörse.
Insgesamt 17 Bildungspartner hat die Heynlinschule, die schon seit vielen Jahren mit dem Boris-Siegel zertifiziert ist. Vor kurzem ist Lidl neu dazugekommen. Rektorin Stadtaus spricht in Bezug auf die Bildungspartner von einer sehr engen Kooperation und verweist auf die umfassenden Maßnahmen zur Berufsorientierung, die es teilweise unter Einbeziehung der Bildungspartner, teilweise darüber hinausgehend an ihrer Schule gibt. Etwa die Boris-Tage, bei denen die Achtklässler unter anderem Tischmanieren, das richtige Verhalten im Praktikum, bei Bewerbungs- und Telefon-Gesprächen lernen, ihre Bewerbungsunterlagen von Experten überprüfen lassen und Firmen vor Ort besuchen können. Ebenfalls in der achten Klasse üben die Schüler das Schreiben von Bewerbungen. Zudem lädt die Steiner Heynlinschule einen Berater der Arbeitsagentur in die Klassen ein und ermöglicht den Schülern ein Berufsorientierungspraktikum beim Internationalen Bund in Pforzheim und ein Betriebspraktikum.
Nico Roller