Nico Roller

Lange Texte auswendig lernen, Mimik und Gestik einstudieren und ein vorgegebenes Stück auf der Bühne überzeugend schauspielern – alles kein Problem für die Mitglieder der Theater-Arbeitsgemeinschaft an der Steiner Heynlinschule. Zusammen mit der Gitarren-AG bringen die Dritt- und Viertklässler ein kurzweiliges Theaterstück auf die Bühne, das sie mit Dagmar Brade entwickelt und einstudiert haben. Unter der Leitung der Regisseurin und Theaterpädagogin haben sie sich einmal pro Woche anderthalb Stunden lang zum Proben getroffen.

Als es im Oktober des zurückliegenden Jahres losging, standen zunächst vor allem Körpertraining und Übungen für Sprache, Konzentration und Wahrnehmung auf dem Programm. Dann erst begann die eigentliche kreative Arbeit, nämlich die Suche nach einem Stück. „Die Kinder haben sich ihre eigenen Märchen ausgedacht“, erzählt Brade. Mehrere, kleine Geschichten sind dabei entstanden, aus denen die Regisseurin eine durchgängige Handlung gestrickt hat. Herausgekommen ist ein rund 40-minütiges Stück, das den Titel „Eulenstaub“ trägt. Darin kommt fast alles vor, was in einem guten Märchen nicht fehlen darf: reiche Prinzessinnen, böse Zauberer, fiese Hexen, Monster, ein verliebter Bauernjunge, trickreiche Meerjungfrauen und zwei Eulen. In ausgefallenen Kostümen erzählen die elf Grundschüler die Geschichte einer mysteriösen Entführung, die einige Überraschungen bereithält. Musikalische Unterstützung erhalten sie dabei zum ersten Mal von den Mitgliedern der Gitarren-AG unter Roman Rothens Leitung. Erst seit einem guten Jahr bietet der Komponist aus Stein die AG für alle Schüler ab der dritten Klasse an. Fünf Kinder sind momentan dabei und lernen, wie man eine Akustikgitarre spielt. An die elektronische Variante sollen sie auch bald herangeführt werden.

Das Publikum ist begeistert von der Leistung der Schüler, spendet tosenden Beifall und Konrektorin Stefanie Mühlschlegel erklärt: „Ich bin jedes Jahr aufs Neue fasziniert, was hier geleistet wird.“ Dass der Theaterabend überhaupt stattfinden kann, ist dem Förderverein zu verdanken, der sich an den Kosten beteiligt. – Nico Roller