Text und Foto: Nico Roller
Über nagelneue und dazu noch selbstgebaute Möbel können sich die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse in der Steiner Heynlinschule freuen. In dieser Pilotklasse realisiert die Schule nämlich ein individuelles Lernkonzept, bei dem das selbstständige Lernen im Mittelpunkt steht und die Lehrer ihren Schülern beratende Hilfestellungen liefern. Für die Pilotklasse benötigte die Schule neue Möbel, die vor allem funktional sein müssen. „Wir wollten kein Mobiliar von der Stange erwerben“, erklärte Schulleiter Klaus Müller. Und das war auch nicht nötig, denn rund zehn engagierte Schüler der neunten und zehnten Klassen haben im Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit- Gesundheit (WAG) die neuen Lernhilfen für ihre Mitschüler zuerst selbst entworfen und dann unter fachkundiger Anleitung ihres Lehrers Berthold Laumann in der schuleigenen Werkstatt hergestellt.
Farbenfroh und funktional sind die neuen Lernschränke , die (ab Dritter von links) Bürgermeister Heiko Genthner, Manuela Kraut vom Amt für Immobilien und Schulen, Lehrer Dominik Flohr, Schreiner Tobias Wendel, Konrektorin Stefanie Mühlschlegel, Matthias Aydt, Geschäftsführer der Firma Nillius, Lehrer Berthold Laumann und Schulleiter Klaus Müller begutachten.
Unterstützung erhielten die fleißigen Jugendlichen von der Steiner Firma Nillius, die einen Kompressor aus eigener Herstellung spendete und von Schreiner Tobias Wendel, der den Schülern mit seinem geballten Fachwissen zur Seite stand. Der Schreinermeister zeigte ihnen unter anderem, wie es mit Hilfe von Holzdübeln möglich ist, die einzelnen Bauteile zum fertigen Möbelstück zu verbinden, ohne dabei Schrauben zu verwenden. „Die Schüler haben sich geschickt angestellt und präzise gearbeitet“, resümierte Wendel, der einige Male persönlich vor Ort war. Dank des Engagements der Neunt- und Zehntklässler steht jedem Schüler der fünften Klasse in Zukunft ein mobiler Lerncontainer zur Verfügung, mit dem er seine Schulsachen leicht von einem Raum in den nächsten transportieren kann. „Die farbenfrohen Möbel schaffen zudem eine gute Lernatmosphäre“, erklärte Schulleiter Müller und verwies auf die vielen Stunden Arbeit, die Schüler, Lehrer und Projektpartner investiert haben.
„Die Möbel sind genau so geworden, wie wir sie haben wollten“, betonte Müller, der außerdem die nahezu reibungslose Zusammenarbeit der Schüler untereinander lobte. Er machte in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Stunden aufmerksam, die die hochmotivierten Teenager in ihren Ferien und an schulfreien Samstagen für das Projekt geopfert haben. Müller sprach den beiden am Projekt beteiligten Firmen und der Gemeinde seinen Dank für ihre Unterstützung aus. „Ihr dürft nicht vergessen, dass wir in unserer Gemeinde und der Umgebung viele Firmen haben, die unsere Schule gut unterstützen“, sagte er den Jugendlichen. Königsbach-Steins Bürgermeister Heiko Genthner lobte die professionelle Verarbeitung der Möbelstücke, die „auch optisch eine tolle Sache sind“. Das gute Ergebnis zeige, dass der Spagat zwischen Fördern und Fordern hier gelungen sei. „Dieses Projekt ist ein wichtiges Signal dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulträger hervorragend funktioniert“, so der Schultes. (rol)