Steiner Heynlinschüler erfahren bei der „Expedition N“ mehr über Nachhaltigkeit
Nico Roller
Was sind fossile Brennstoffe? Wie kann man Energie im Alltag sparen? Und warum ist es nicht möglich, beliebig viele Wasserkraftwerke zu bauen? Fragen, auf die Thomas Ellmer die Antworten kennt. Mit ihrem zweistöckigen Expeditionsmobil waren der Diplom-Geograf und seine Kollegin Almut Sedlmeier am Sonntag und am Montag auf dem Gelände der Firma IMO in Königsbach vertreten. „Expedition N“ heißt das von der Baden-Württemberg Stiftung initiierte Projekt, bei dem sich alles um Nachhaltigkeit und Klimaschutz dreht. Die beiden Experten geben zwei Tage lang ihr Wissen weiter: zuerst an die IMO-Mitarbeiter und ihre Familien, dann an rund 80 Neunt- und Zehntklässler der Steiner Heynlinschule. Die Schüler erfahren an einem Modellhaus, wie man sich energiebewusst verhält. Ein Gruppenspiel simuliert ein intelligentes Stromnetz und ein Knallgas-Experiment zeigt, wie man mittels Elektrolyse elektrische Energie als chemische Energie speichern kann.
Man wolle bei den Jugendlichen ein Bewusstsein für die Thematik schaffen, erklärt Ellmer, und ihnen zeigen, dass das Thema relevant für sie ist– auch wenn es in ihrem Alltag eher selten auftaucht: „Jugendliche fahren kein Auto, zahlen die Stromrechnung und die Heizung nicht selbst.“
Ellmer erklärt ihnen, dass es auf der Erde bis zum Jahr 2100 voraussichtlich rund 3,5 Grad wärmer wird – vorausgesetzt, alle von den Regierungen beschlossenen Maßnahmen werden umgesetzt. Er sagt ihnen, dass der Meeresspiegel steigen wird und dass es mehrere Millionen Klima-Flüchtlinge geben wird. Die Schüler hören zu. Vieles habe er nicht gewusst, sagt Evan. Sehr interessant findet der 15-Jährige den Besuch bei der „Expedition N“. Mitschülerin Celine (17) stimmt zu: „Hier lernt man mal was anderes als in der Schule.“
Genau darum geht es: Das Projekt sei eine gute Ergänzung zum Lehrplan, sagt Lehrerin Agathe Vogel. „Es macht die theoretischen Inhalte anschaulich.“ Thomas Ellmer freut sich über das große Interesse – nicht nur der Schüler, sondern auch der IMO-Mitarbeiter. Weil viele von ihnen ihre Familien mitgebracht haben, kommen insgesamt rund 700 Personen. „Als Betrieb legen wir viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz“, sagt Anja Bischoff. Die Marketing-Beauftragte des Unternehmens erklärt, man sei erst vor kurzem wieder rezertifiziert worden im Bereich Umwelt- und Energiemanagement. In der Fertigung arbeite man energieeffizient und ressourcenschonend. – Nico Roller